Dieses Dokument gilt für Befestigungsvorgänge in verschiedenen Branchen, darunter Maschinenbau, Bauwesen und Gerätemontage. Es beschreibt fünf grundlegende Anziehmethoden: Drehmomentschlüsselmethode, Mutterndrehmethode, hydraulische Spannmethode, Unterlegscheibenmethode mit direkter Spannungsanzeige (DTI) und Schraubenverlängerungsmethode.
Dieses Dokument ist sowohl als praktischer Leitfaden als auch als technisches Nachschlagewerk konzipiert und dient als grundlegende Ressource für den Betrieb vor Ort, die Schulung des Personals und das Qualitätsmanagement. Es stellt sicher, dass jeder Anziehvorgang einheitliche Standards hinsichtlich Genauigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit erfüllt und so optimale Leistung und langfristige Integrität bei allen Befestigungsanwendungen gewährleistet.
1.0Terminologie und Definitionen
- Prüflast: Die maximale Zugbelastung, der ein Befestigungselement standhalten kann, ohne dass es zu einer dauerhaften Verformung kommt.
- Klemmlast: Die Druckkraft, die nach dem Anziehen auf die Verbindung ausgeübt wird; sie sollte je nach Verbindungsart angepasst werden.
- Nussfaktor (K-Wert): Ein empirischer Koeffizient, der die Reibung von Gewinde und Lageroberfläche berücksichtigt; ein kritischer Parameter bei Drehmomentberechnungen.
- Elastischer Erholungsverlust: Bei hydraulischen Spannvorgängen bezieht sich dies auf das Verhältnis zwischen der endgültigen Zugkraft auf die Mutter und der anfänglich aufgebrachten Last. Eine Kompensationszugabe muss im Voraus berücksichtigt werden.
- Vorspannung: Die innere Zugspannung, die nach dem Anziehen in einer Schraube entsteht; sie ist ein wichtiger Indikator für die Aufrechterhaltung der Verbindungsstabilität.
- Beanspruchung: Der Grad der Verformung, den ein Befestigungselement unter Zugspannung erfährt, direkt proportional zur angewandten Spannung (innerhalb der Elastizitätsgrenze).
2.0Allgemeine Vorbereitungen
2.1Anforderungen an die Qualifikation und Ausbildung des Personals
Vorgangstyp |
Qualifikationsanforderungen |
Wichtige Schulungsthemen |
Standardvorgänge |
Grundausbildung abgeschlossen; vertraut mit Standardverfahren und Sicherheitsprotokollen |
Grundsätze der Anziehverfahren, grundlegende Werkzeugbedienung, Kriterien zur Qualitätsbewertung |
Kritische Operationen |
Zertifiziertes Personal mit Kenntnissen in der Parametereinstellung und Fehlerbehebung |
Drehmoment-/Lastberechnung, Gerätekalibrierung, Umgang mit besonderen Bedingungen, Notfallverfahren |
2.2Geräte- und Werkzeuginspektion
Gerätetyp |
Prüfgegenstände |
Standardanforderungen |
Kalibrier-/Wartungsintervall |
Anziehwerkzeuge (zB Drehmomentschlüssel, hydraulischer Spanner) |
Aussehen, Genauigkeit, Betriebszustand |
Keine Beschädigung oder Korrosion; Abweichung ≤ ±2%; keine ungewöhnlichen Geräusche während des Betriebs |
Alle 6 Monate |
Messinstrumente (zB Fühlerlehre, Messuhr) |
Sauberkeit, Präzision |
Kein Öl oder Schmutz; Genauigkeit entspricht den Betriebsstandards (Fühlerlehre ≥0,01 mm, Messuhr ≥0,001 mm) |
Alle 3 Monate kalibrieren |
Hilfsstoffe (zB Schmiermittel, Sicherheitsausrüstung) |
Modellkompatibilität, Ablaufstatus |
Schmierstoffe sind für die Bedingungen geeignet und innerhalb der Haltbarkeitsdauer; Schutzausrüstung intakt und sicherheitskonform |
Vor jedem Gebrauch prüfen |
2.3Umwelt- und Materialvorbereitung
Kategorie |
Spezifische Anforderungen |
Umgebungsbedingungen |
Sauber und staub- und ölfrei; Luftfeuchtigkeit ≤ 60 %; Temperatur 5 °C–35 °C. Bei Außenbetrieb Regen- und Windschutz verwenden. Bei niedrigen Temperaturen Schmiermittel vorwärmen. |
Materialprüfung |
Stellen Sie sicher, dass die Befestigungselemente hinsichtlich Größe und Material den Konstruktionsspezifikationen entsprechen und keine Gewindeschäden oder Korrosion aufweisen. Die Passflächen müssen sauber und eben sein. |
Vorbehandlung |
Gewinde und Kontaktflächen reinigen, Öl und Rost entfernen; Schmiermittel gleichmäßig auftragen, ohne dass sich überschüssiges Öl ansammelt. Für kundenspezifische oder hochpräzise Anwendungen verwenden Sie ein Gewindewalzmaschine um die Gewindequalität vor der Vorbehandlung zu verbessern und Reibungsschwankungen beim anschließenden Anziehen zu reduzieren. |
3.0Standardisierte Betriebsverfahren nach Methode (Tabellenformat)
3.1Drehmomentschlüsselmethode
Prozessphase |
Bedienungsschritt |
Betriebliche Anforderungen |
Werkzeuge und Ausrüstung |
Schlüsselparameter |
Häufige Probleme und Lösungen |
Vorläufige Berechnung |
Prüflast ermitteln |
Verwenden Sie den angegebenen Wert. Wenn nicht angegeben, berechnen Sie ihn als 92% der Streckgrenze |
Rechner, Materialdatenblatt |
– |
Streckgrenze unbekannt: Prüfbericht bei der technischen Abteilung anfordern |
|
Klemmlast einstellen |
Für wiederverwendbare Verbindungen: Prüflast × 75%; für dauerhafte Verbindungen: Prüflast × 90% |
Kalkulator |
Klemmkraftabweichung ≤ ±3% |
Besondere Bedingungen: Anpassung gemäß technischer Anleitung |
|
K-Wert auswählen und kalibrieren |
Wählen Sie nach Standard; führen Sie für hochpräzise Fälle eine Laborkalibrierung durch |
Drehmomentkalibrator |
Siehe Tabelle 1 „Referenz-K-Faktor“ |
Abweichung festgestellt: Reibungskoeffizient erneut prüfen |
|
Zieldrehmoment berechnen |
Formel anwenden: T = KDP (T = Drehmoment, D = Nenndurchmesser, P = Klemmkraft) |
Kalkulator |
Drehmomentgenauigkeit auf zwei Dezimalstellen |
Rechenfehler: Ergebnisse durch zwei Bediener überprüfen lassen |
Vor-Ort-Betrieb |
Reinigung & Schmierung |
Gewinde und Kontaktflächen sauber, gleichmäßig geschmiert |
Pinsel, Tuch, Schmiermittel |
– |
Überschüssiges Schmiermittel: Wischen Sie überschüssiges Schmiermittel ab, um die Reibungsgenauigkeit aufrechtzuerhalten |
|
Manuelle Vorspannung |
Den Verschluss mit der Hand festziehen, bis er fest sitzt und nicht klemmt |
Handschuhe |
– |
Bindefäden: Auf Beschädigung prüfen und Verschluss ersetzen |
|
Drehmomentschlüsselsatz |
Auf Zieldrehmoment einstellen, sicherstellen, dass die Kalibrierung gültig ist |
Kalibrierter Drehmomentschlüssel |
Drehmomentabweichung ≤ ±2% |
Werkzeugfehler: ersetzen und zur Reparatur einsenden |
|
Abschließendes Anziehen |
Halten Sie den Schraubenschlüssel senkrecht zur Schraubenachse und wenden Sie eine gleichmäßige Kraft an. |
Drehmomentschlüssel |
Drehzahl ≤ 5 U/min |
Drehmoment außerhalb der Spezifikation: Reibung oder Gewindezustand erneut prüfen |
|
Überprüfung |
Nach 5 Minuten erneut mit demselben kalibrierten Schraubenschlüssel prüfen |
Drehmomentschlüssel |
Wiederholungstestabweichung ≤ ±5% |
Abweichung zu hoch: Nachziehen und Ursache dokumentieren |
3.2Turn-of-Nut-Methode
Prozessphase |
Bedienungsschritt |
Betriebliche Anforderungen |
Werkzeuge und Ausrüstung |
Schlüsselparameter |
Häufige Probleme und Lösungen |
Vorbereitung |
Gewindesteigung prüfen |
Gewindesteigung ermitteln und Drehwinkel berechnen (360° = Verlängerung um eine Gewindesteigung) |
Gewindelehre, Rechner |
Teilungstoleranz ≤ ±0,01 mm |
Teilung unbekannt: Datenblatt des Befestigungselements prüfen |
|
Überprüfen Sie die Passform der Verbindung |
Stellen Sie sicher, dass die Passflächen sauber sind und richtig sitzen |
Fühlerlehre |
Anfangsspalt ≤ 0,02 mm |
Spalt zu groß: Fugenteile reinigen oder neu positionieren |
Vor-Ort-Betrieb |
Manuelle Vorspannung |
Für die Massenproduktion von Strukturkomponenten: Verwenden Sie ein Maschine zum Einsetzen von Befestigungselementen um eine gleichmäßige Vorpositionierung der Schrauben/Muttern zu erreichen und so eine konsistente Spaltbeseitigung zu gewährleisten. Bei Kleinserien: Von Hand festziehen, bis die Oberflächen fest anliegen. |
Handschuhe |
– |
Lockerer Sitz: Weiter festziehen, bis kein Spiel mehr vorhanden ist |
|
Referenzlinie markieren |
Markieren Sie die Ausrichtungslinie auf Mutter und Schraube |
Marker |
Klare, sichtbare Markierungen |
Schwache Markierung: Hinweis zur Gewährleistung der Winkelgenauigkeit |
|
Kontrollierte Rotation |
Drehen Sie die Mutter langsam und mit gleichmäßiger Kraft bis zum angegebenen Winkel |
Winkelmarkierter Schraubenschlüssel |
Winkelabweichung ≤ ±2° |
Hartdrehen: Auf Gewindeklemmen prüfen |
|
Passformprüfung |
Markierungen und Fugenspalt erneut prüfen |
Fühlerlehre |
Kein sichtbarer Spalt |
Restspalt: Weiter festziehen und zusätzlichen Winkel erfassen |
3.3Hydraulische Spannmethode
Prozessphase |
Bedienungsschritt |
Betriebliche Anforderungen |
Werkzeuge und Ausrüstung |
Schlüsselparameter |
Häufige Probleme und Lösungen |
Vorläufige Berechnung |
Ziellast festlegen |
Bestimmen Sie die Klemmlast je nach Verbindungskonstruktion. Berücksichtigen Sie die elastische Rückstellung. |
Kalkulator |
Anfangslast = Ziel × 1,25–1,30 |
Unsichere Last: Verwenden Sie 80% der Prüflast als Referenz |
|
Ausrüstung prüfen |
Stellen Sie sicher, dass Einsätze, Dichtungen und Druckanzeige in gutem Zustand sind |
Hydraulischer Spanner, Pumpe |
Druckabweichung ≤ ±1% |
Dichtung beschädigt: ersetzen und erneut testen |
Vor-Ort-Betrieb |
Saubere Threads |
Entfernen Sie Rost und Schmutz von freiliegenden Gewinden |
Pinsel, Tuch |
– |
Starke Korrosion: Schraube reinigen oder ersetzen |
|
Spanner installieren |
Einstecktiefe ≥1,5× Mutterndicke; Basis bündig und eben |
Hydraulischer Spanner, Schraubenschlüssel |
– |
Basis falsch ausgerichtet: Verwenden Sie Unterlegscheiben, um die Vertikalität zu korrigieren |
|
Druck ausüben |
Erhöhen Sie den Druck schrittweise bis zum ursprünglichen Zielwert und halten Sie ihn 3–5 Minuten lang. |
Pumpe, Manometer |
Druckanstieg ≤ 0,5 MPa/s |
Druckabfall: Überprüfen Sie vor dem erneuten Versuch, ob Lecks vorhanden sind. |
|
Mutter festziehen |
Unter Druck die Mutter festziehen, bis sie fest sitzt |
Schlüssel |
Mutter sicher, kein Versatz |
Nussmarmelade: Grobgewinde-Alternative verwenden |
|
Druckentlastung und Überprüfung |
Lassen Sie den Druck allmählich ab, entfernen Sie den Spanner und prüfen Sie das Drehmoment erneut |
Drehmomentschlüssel |
Drehmomentabweichung ≤ ±5% |
Geringe Vorspannung: mit höherem Anfangsdruck wiederholen |
3.4DTI-Waschmaschinenmethode
Prozessphase |
Bedienungsschritt |
Betriebliche Anforderungen |
Werkzeuge und Ausrüstung |
Schlüsselparameter |
Häufige Probleme und Lösungen |
Vorbereitung |
Match Washer Spec |
Wählen Sie die Unterlegscheibe passend zur Schraubengröße; stellen Sie sicher, dass die Vorsprünge intakt sind |
Messschieber, Lupe |
Maßabweichung ≤ ±0,1 mm |
Deformierte Vorsprünge: Unterlegscheibe ersetzen |
|
Lückenbereich definieren |
Bestätigen Sie den akzeptablen Abstand basierend auf der Zielvorspannung |
Datenblatt, Rechner |
Wie vom Waschmaschinenhersteller angegeben |
Unbekannter Bereich: siehe historische Daten |
Vor-Ort-Betrieb |
Positionsscheibe |
Legen Sie die Unterlegscheibe mit der Erhebung nach oben unter den Schraubenkopf oder die Mutter. |
Handschuhe |
Richtige Ausrichtung |
Außermittig: Unterlegscheibe neu positionieren |
|
Erstes Anziehen |
Mit 80% des Zieldrehmoments festziehen |
Drehmomentschlüssel |
– |
Widerstand: Gewinde oder Unterlegscheibenoberfläche prüfen |
|
Lücke messen |
Messen Sie den Abstand der Unterlegscheibe mit einer Fühlerlehre |
Fühlerlehre (0,01 mm Genauigkeit) |
Innerhalb des voreingestellten Bereichs |
Spalt zu groß: weiter festziehen |
|
Endgültige Bestätigung |
Endgültigen Abstand aufzeichnen und gleichmäßige Kompression bestätigen |
Protokollblatt, Fühlerlehre |
Spaltabweichung ≤ ±0,02 mm |
Ungleichmäßiger Abstand: richtige Bolzenausrichtung |
3.5Methode zur Bolzenverlängerung (einschließlich hydraulischer, thermischer und Präzisionsmesstechniken)
Bei dieser Methode wird die Anzugsgenauigkeit durch direkte Messung der Schraubendehnung ermittelt und eine kontrollierte Vorspannung durch hydraulische Spannung, Wärmeausdehnung oder Präzisionsmessung sichergestellt.
Hydraulischer Spannvorgang
Prozesszweig |
Prozessphase |
Bedienungsschritt |
Betriebliche Anforderungen |
Werkzeuge und Ausrüstung |
Schlüsselparameter |
Häufige Probleme und Lösungen |
Hydraulisches Spannen |
Vorbereitung |
Dehnungsparameter berechnen |
Zieldehnung = (Zielspannung × Schraubenlänge) / Elastizitätsmodul |
Rechner, Schraubendatenblatt |
Dehnungsabweichung ≤ ±3% |
Unbekannte Parameter: Wenden Sie sich für Materialdaten an die technische Abteilung |
|
|
Kompatibilität überprüfen |
Stellen Sie sicher, dass der Spanner zum Schraubendurchmesser passt |
Bremssattel, Spanner |
Durchmessertoleranz ≤ ±1 mm |
Nicht übereinstimmend: Durch Spanner der richtigen Größe ersetzen |
|
Vor-Ort-Betrieb |
Spanner installieren |
Einstecktiefe ausreichend, Boden liegt plan auf |
Spanner, Schraubenschlüssel |
Tiefe ≥ 1,5 × Mutterndicke |
Lockerer Sitz: Passscheiben zur Justierung verwenden |
|
|
Druck ausüben und messen |
Druck aufbauen, bis die Zieldehnung erreicht ist; kontinuierlich überwachen |
Hydraulikpumpe, Messuhr |
Druckanstieg ≤ 0,5 MPa/s |
Unzureichende Dehnung: Druck schrittweise erhöhen |
|
|
Anziehen und drucklos machen |
Unter Beibehaltung des Drucks die Mutter vollständig festziehen und dann den Druck langsam ablassen |
Schraubenschlüssel, Hydraulikpumpe |
Mutter bündig und sicher |
Muttern lösen: erneut festziehen und prüfen |
|
|
Endmessung |
Messen Sie die tatsächliche Dehnung nach dem Entladen |
Messuhr |
Abweichung vom Ziel ≤ ±5% |
Abweichung zu groß: Vorgang mit angepassten Einstellungen wiederholen |
Thermischer Anziehprozess
Prozesszweig |
Prozessphase |
Bedienungsschritt |
Betriebliche Anforderungen |
Werkzeuge und Ausrüstung |
Schlüsselparameter |
Häufige Probleme und Lösungen |
Thermische Methode |
Vorbereitung |
Heizparameter bestimmen |
Zieldehnung berechnen, Heiztemperatur und -dauer festlegen |
Rechner, Heizstab-Datenblatt |
Max. Temperatur ≤ 80% der Anlasstemperatur |
Überhitzung: Kann die Materialfestigkeit verringern – stoppen Sie die Erwärmung sofort |
|
|
Zentrales Loch prüfen |
Stellen Sie sicher, dass das Mittelloch der Schraube frei und gratfrei ist |
Bohrer (falls erforderlich), Bürste |
Lochgröße kompatibel mit Heizstab |
Loch zu klein: passend vergrößern |
|
Vor-Ort-Betrieb |
Heizstab installieren |
Heizelement in die mittlere Öffnung einsetzen und befestigen |
Heizstab, Klemme |
Abstand ≤ 2 mm zwischen Stange und Wand |
Lockerer Sitz: Wiedereinbau für gleichmäßige Erwärmung |
|
|
Erhitzen und Dehnung überwachen |
Kontinuierliche Erwärmung bei gleichzeitiger Überwachung der Dehnung in Echtzeit |
Heizstab, Messuhr |
Temperaturanstieg ≤ 5 °C/min |
Schnelle Dehnung: Leistung sofort reduzieren |
|
|
Mutter festziehen |
Sobald die Zieldehnung erreicht ist, ziehen Sie die Mutter sofort fest |
Schraubenschlüssel, Messuhr |
Mutter vollständig eingesetzt |
Langsamer Vorgang: Abkühlen führt zu Schrumpfung – erneutes Erhitzen und Wiederholen |
|
|
Abkühlen und erneut prüfen |
Lassen Sie die Schraube auf Raumtemperatur abkühlen und messen Sie die Dehnung erneut. |
Messuhr |
Endabweichung ≤ ±5% |
Abweichung zu groß: Erhitzen und Einstellen wiederholen |
Präzisionsmessverfahren
Prozesszweig |
Prozessphase |
Bedienungsschritt |
Betriebliche Anforderungen |
Werkzeuge und Ausrüstung |
Schlüsselparameter |
Häufige Probleme und Lösungen |
Präzisionsmessung |
Vorbereitung |
Messwerkzeug auswählen |
Wählen Sie Messuhr oder Ultraschall-Dehnungsmesser je nach Schraubengröße und Zugang |
Messuhr, Ultraschallmessgerät |
Messgenauigkeit ≥ 0,001 mm |
Geringe Präzision: Durch zertifiziertes Werkzeug ersetzen |
|
|
Messen der Anfangslänge |
Bolzenlänge vor dem Laden notieren |
Messwerkzeug |
3 mal messen, Durchschnitt nehmen |
Inkonsistente Daten: Überprüfen Sie die Werkzeugeinstellungen und die Ebenheit des Bolzenendes |
|
Vor-Ort-Betrieb |
Vorladen und Last anwenden |
Handfest anziehen, dann Zugkraft gleichmäßig aufbringen |
Schraubenschlüssel, Ladegerät |
Gleichmäßige Belastung ohne Stöße |
Stoßbelastung: Messung nach Stabilisierung wiederholen |
|
|
Messung unter Last |
Länge beim Spannen aufzeichnen |
Messuhr / Ultraschallmessgerät |
3 mal messen, Durchschnitt nehmen |
Schwieriges Ablesen: Werkzeugposition anpassen |
|
|
Dehnung berechnen |
Dehnung = Belastete Länge − Ausgangslänge |
Kalkulator |
Dehnung entspricht der Zielspezifikation |
Unter dem Zielwert: Erhöhen Sie die aufgebrachte Last schrittweise |
|
|
Sperren und Verifizieren |
Ziehen Sie die Mutter fest, um sie zu sichern, und messen Sie sie dann zur Bestätigung erneut. |
Schraubenschlüssel, Messwerkzeug |
Endabweichung ≤ ±3% |
Muttern lösen: erneut festziehen und erneut prüfen |
4.0Referenztabellen für Schlüsselparameter
4.1Referenztabelle für den Nussfaktor (K-Wert)
Materialtyp |
Schmierzustand |
K-Wert |
Typische Anwendung |
Stahl |
Graphitfett / Motoröl |
0.10 |
Allgemeine mechanische Montage |
Stahl |
Molybdändisulfidfett |
0.11 |
Anwendungen mit hoher Belastung und geringer Reibung |
Stahl |
Werkseitig aufgetragenes leichtes Maschinenöl |
0.15 |
Montage neuer Komponenten ohne zusätzliche Schmierung |
Stahl |
Anti-Seize-Verbindung auf Kupferbasis |
0.13 |
Verbindungen in Hochtemperaturumgebungen |
Stahl |
Ungeschmiert |
0.20 |
Temporäre oder unpräzise Baugruppen |
Feuerverzinkter Stahl |
Ungeschmiert |
0.25 |
Korrosionsbeständige Verbindungen für den Außenbereich |
Beschichtete Verbindungselemente |
Ungeschmiert |
0.15 |
Allgemeine Korrosionsschutzanwendungen |
Edelstahl |
Ungeschmiert |
0.30 |
Hohe Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit |
4.2Referenztabelle für elastischen Erholungsverlust
Bolzenlänge (mm) |
Verhältnis der elastischen Rückgewinnungsverluste |
Anfänglicher Dehnungskoeffizient |
Anwendbare Methode |
≤ 100 |
28% – 30% |
1.30 |
Hydraulische Spannmethode |
101 – 300 |
25% – 28% |
1.28 |
Hydraulische Spannmethode |
≥ 301 |
22% – 25% |
1.25 |
Hydraulische Spannmethode |
4.3Genauigkeit und Anwendungsvergleich von Anziehmethoden
Anziehmethode |
Genauigkeitsbereich |
Typische Anwendung |
Kostenniveau |
Hand-Feel-Methode |
±35% |
Unkritische, statische Verbindungen ohne Vibrationen |
Niedrig |
Drehmomentschlüsselmethode |
±25% |
Standard-Konstruktionsverbindungen, Serienmontage |
Niedrig bis Mittel |
Turn-of-Nut-Methode |
±15% |
Strukturverschraubungen, hochpräzise Anwendungen |
Medium |
DTI-Waschmaschinenmethode |
±10% |
Stahlkonstruktionen, Brücken und Baufugen |
Medium |
Bolzenverlängerungsmethode |
±3% – ±5% |
Schwere Maschinen, kritische Verbindungen |
Mittel bis Hoch |
Dehnungsmessstreifen-Methode |
±1% |
Labortests, High-End-Präzisionsgeräte |
Hoch |
5.0Qualitätsprüfungs- und Aufzeichnungsformulare
5.1Formular für die Aufzeichnung der Qualitätsprüfung beim Anziehen von Befestigungselementen
NEIN. |
Chargennr. |
Befestigungsspezifikation (Modell/Material) |
Anziehmethode |
Zielparameter (Drehmoment / Winkel / Dehnung) |
Messwert |
Abweichungsbereich |
Inspektionswerkzeug & ID |
Konformität |
Operator |
Inspektionsdatum |
Bemerkungen (Probleme und Maßnahmen) |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
5.2Formular für die Aufzeichnung der Gerätekalibrierung
Gerätename |
Modell / Spezifikation |
Geräte-ID |
Kalibrierungsdatum |
Kalibrierstelle |
Kalibrierungselemente |
Kalibrierungsergebnis (Abweichungsbereich) |
Nächster Kalibriertermin |
Techniker |
Bemerkungen |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
6.0Sicherheits- und Wartungsrichtlinien
Kategorie |
Spezifische Anforderungen |
Betriebssicherheit |
1. Tragen Sie während der Arbeit stets Schutzausrüstung wie Schutzbrille und Handschuhe. Halten Sie sich beim hydraulischen Spannen oder Erhitzen niemals direkt vor dem Bolzenende auf. 2. Bei Arbeiten in der Höhe sind Sicherheitsgurte zu verwenden und stabile Arbeitsplattformen zu errichten. Arbeiten im Freien müssen den örtlichen Wetter- und Sicherheitshinweisen entsprechen. |
Gerätewartung |
1. Reinigen und warten Sie alle Werkzeuge nach Gebrauch. Lösen Sie vor der Lagerung die Federspannung der Drehmomentschlüssel und stellen Sie sicher, dass Hydrauliksysteme nach dem Betrieb vollständig drucklos sind. 2. Überprüfen Sie Werkzeuge und Geräte regelmäßig auf Verschleiß oder Beschädigungen. Ersetzen Sie defekte Komponenten umgehend. Der Betrieb mit defekten Geräten ist strengstens untersagt. |
Qualitätsrückverfolgbarkeit |
1. Bewahren Sie alle Betriebsaufzeichnungen und Inspektionsdaten mindestens ein Jahr lang auf. Bewahren Sie Aufzeichnungen kritischer Prozesse mindestens drei Jahre lang auf. 2. Bei Abweichungen von der Charge stoppen Sie den Betrieb sofort, untersuchen die Grundursache und ergreifen Korrekturmaßnahmen. |
Notfallmaßnahmen |
1. Bei einem Geräteausfall sofort die Stromzufuhr unterbrechen oder den Druck ablassen, um Folgeschäden zu vermeiden. Bei Brandgefahren spezielle Feuerlöscher verwenden. 2. Ein Notfallkommunikationsprotokoll mit verantwortlichem Personal und klar definierten Reaktionsabläufen erstellen. |
Verweise
www.totem-forbes.com
www.waltontools.com